Projekt Fahne 2016
Ausgangspunkt war ein Stipendium des Bundes in Oberösterreich bei Schloss Hartheim. Ich betreute körperlich und mental beeinträchtigen Personen bei ihrer künstlerischen Arbeit. Das Atelier Neuhauserstadel liegt direkt neben dem heutigen Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim.
Ein Reainessanceschloss, das im Lauf der Geschichte unterschiedliche Besitzer hatte und 1898 schliesslich dem Landeswohltätigkeitsverein geschenkt wurde. Es wurde um 1910 zu einem Heim für geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen. (sh. Tafel unten).
1939 wurde der Landeswohltätigkeitsverein aufgelöst, und aus dem Pflegeheim wurde nach kurzem Umbau eine Eutha- nasieanstalt. Von Mai 1940 bis Dezember 1944 wurden in Hartheim geschätzte 30.000 psychisch Kranke, körperlich und geistig Behinderte Menschen ermordet.
Ich arbeitete 2015 also mit Menschen, die vor 3 Generationen systematisch bestialisch getötet worden wären.
Bei den Recherchen für mein Abschlussprojekt stiess ich auf ein Foto, das Schloss Hartheim mit Swastikafahne vom Turm gehängt zeigt.
Foto: Dokumentationsstelle des Oberösterreichischen Landesarchivs.
So entwickelte ich die Idee, vom gleichen Turm eine Fahne mit Malereien und Zeichnungen meiner Klienten zu hängen.
Die Fahne wurde anlässlich der Internationalen Hartheim Konferenz zum Thema „Die Optimierung des Menschen“ im November 2016 gehisst und war danach noch einige Wochen zu sehen.
Auf etwa 28m Höhe hängte ich gemeinsam mit dem Historiker Florian Schwanninger des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim die Fahne. https://www.schloss-hartheim.at/
Im Jänner 2017 wurde das Projekt in den Kulturformen Linz gezeigt. Auf der Fahne platziert die Originalzeichnungen.